Tierversuchslobby spricht von Krise bei Versuchstiertransporten

Seit Jahren nimmt der Widerstand gegenüber ‚Versuchstier’transporten spürbar zu. Fast alle Fluggesellschaften haben sich nach Protesten dazu entschieden, den Handel mit Affen für Laborzwecke zu stoppen. Die Befürworter von Tierversuchen versuchten daraufhin vergeblich die resultierenden Probleme intern zu halten. Nun gibt es kein Halten mehr – ‚Speaking of Research‘ spricht von einer handfesten Krise, sie blicken alles andere als optimistisch in die Zukunft.

Das Portal Speaking of Research ist eines der vielen Sprachrohre der amerikanischen Tierversuchslobby.
Die Autor_innen betiteln Personen, welche sich für das Wohl der Tiere einsetzen als „Extremisten“. Gleichzeitig werfen sie Tierrechtler_innen vor, den Fortschritt der medizinischen Forschung zu behindern. Wer gegen Tierversuche vorgeht, setze zudem den gewährleisteten Tierschutz und die Gesundheit der sogenannten Labortiere in Gefahr. So die Argumentation der Tierversuchsbefürworter.

Die Interessensgruppe berichtet fortlaufend über vermeintliche Erfolge, sowie über problematische Entwicklungen der Vivisektorengemeinschaft. Am 14. Januar 2014 berichtete das Portal wortwörtlich über „die Krise von Versuchstiertransporten“ (Addressing the crisis in transporting research animals).
Der Artikel zeigt auf, dass es ohne die staatliche Hilfe von den USA zunehmend schwierig wird, gewünschte Individuen in Richtung der Versuchslabore zu liefern.
Die Verfasser_innen erläutern, dass bereits im Jahr 2006 finanzielle Hilfe von den US-amerikanischen Behörden angefordert wurde. Der Trend von Fluggesellschaften, welche der Tierversuchsindustrie den Rücken kehren, sollte somit frühzeitig unterbunden werden. Glücklicherweise sind die Vereinigten Staaten dieser Bitte bisher nicht nachgegangen.
Die Wissenschaftler_innen beobachten eine Vielzahl an Faktoren, weshalb ein Großteil der Airlines nicht mehr dazu bereit ist, sogenannte Versuchstiere zu transportieren. Zum einen werden Tierrechtsgruppen- und Organisationen aufgeführt, welche zu der aktuellen Situation beitragen. Doch die Ausstiege der Fluggesellschaften werden nur ungern den sogenannten „Tierrechtsextremisten“ zugeschrieben.

Laut Speaking of Research sind außerdem die folgenden Faktoren ausschlaggebend:

– Versuchstiertransporte verursachen hohe Kosten, ausgebildete Tierpfleger_innen und entsprechende Schutzkleidung- und Ausrüstung erfordern einen hohen Preis
– die Maschinen müssen nach jedem Flug eine Desinfektion unterlaufen, bevor sie erneut abheben können – dieser Vorgang kostet viel Zeit und ist finanziell eine große Belastung
– Tiertransporte sind insgesamt kein lohnendes Geschäft für Fluggesellschaften

Unter diesen Voraussetzungen könnte es laut den Vertreter_innen der Tierversuchsindustrie „vielleicht schwierig werden Passagierfluggesellschaften wieder für sich zu gewinnen, da diese profitorientiert arbeiten“. Darüber hinaus wird argumentiert, dass die Airlines ein Problem damit haben, ihre Marke durch ein solches Geschäft zu beschädigen.

Bereits im August 2012 berichtete Speaking of Research über die zunehmenden Probleme, welche mit Versuchstiertransporten einhergehen. Besonders große Sorgen scheint den Tierexperimentor_innen der Fakt zu bereiten, dass Fluggesellschaften mitunter ohne Rücksprache zu den entsprechenden Firmen die endgültigen Transportstopps ausgerufen haben. Bei manchen Airlines brauchte es laut Speaking of Research nur einen mehrere Stunden langen E-Mail Protest, bis eine öffentliche Stellungsnahme gegen Primatentransporte veröffentlicht worden war.

Nun wird dringend nach einem neuen Weg gesucht, um die gewünschten Tiere in die westlichen Länder liefern zu können. Mit der aktuellen Situation ist die forschende Industrie alles andere als zufrieden. Tierversuchsunternehmen und Universitäten benötigen stetig Tiere aus anderen Regionen, um die genetische Vielfalt der Versuchstiere gewährleisten zu können. Sollten die Transporte nach Europa und Amerika nicht mehr aufrecht zu erhalten sein, so müsste ein Teil der Forschungsreihen eingestellt werden.

Lasst uns die Probleme der Tierversuchsindustrie Tag für Tag erweitern. Eine wesentliche Schwachstelle wurde offensichtlich gefunden. Gemeinsam können wir auch Air France-KLM zum Ausstieg von ‚Versuchstier’transporten bewegen!