Pressemitteilung von die Tierbefreier e.V.
Rheda-Wiedenbrück. Am Samstag blockierten rund 30 Tierrechtler friedlich den Megaschlachthof des Fleischriesen Tönnies Lebensmittel. Um 12 Uhr begann die Blockade der Aus- und Zufahrt. Kurz darauf ketteten sich einige Demonstranten an LKWs, die das Grundstück verlassen wollten. Die Blockade wurde um 19.30 Uhr von der Polizei aufgelöst und war um 20 Uhr beendet.
Die Aktiven demonstrierten damit gegen die Nutzung und Ausbeutung von Tieren, die sich im Fall der Fleischproduktion besonders drastisch darstellt. Allein in diesem Schlachthof sterben jede Woche 140.000 Schweine. Insgesamt macht Tönnies mit der Tötung von 16 Millionen Schweinen und knapp 300.000 Rindern einen Jahresumsatz von etwa 5 Milliarden Euro.
„Weil wir inzwischen wissen, dass Tiere empfindungsfähige Individuen sind, können wir sie nicht länger wie
Objekte und Waren behandeln“ begründet eine Aktivistin den Protest. Mastschweine, egal ob in konventioneller oder biologischer Haltung, werden nach maximal sechs Monaten geschlachtet, haben jedoch eine natürliche Lebenserwartung von 15 Jahren. In dieser Zeit leben sie auf engstem Raum fern von natürlichem Licht und Boden, weshalb sie ihren Wühl- und Spielbedürfnissen nicht nachkommen können. Auch für ihr ausgeprägtes Sozialverhalten gibt es in dieser Umgebung keine Möglichkeiten.
Ein Aktivist ergänzt: „Es gibt inzwischen genug gute Alternativen zu Nahrung und anderen Produkten von oder aus Tieren.“ Neben den Leiden der Tiere sprechen weitere Gründe wie Welternährungsprobleme, Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung gegen die Fleischproduktion. Die Organisatoren kritisieren Tönnies zudem dafür, dass sie für die Ausbeutung der Tiere auch Menschen ausbeuten, indem sie die grausame und blutige Arbeit von Südosteuropäern in prekären Niedriglohnverhältnissen erledigen lassen.