Die globalen Folgen der Naturzerstörung sind an einem Punkt angelangt, an dem sie die Existenz des Lebens auf der Erde gefährden. Wenn wir der kapitalistischen Naturzerstörung nicht Einhalt gebieten, werden die Grundlagen menschlichen und tierischen Lebens auf dem Planeten unwiderruflich zerstört werden. Die Revolutionärin Rosa Luxemburg sprach angesichts des Ersten Weltkriegs von der historischen Alternative „Sozialismus oder Barbarei“. Heutzutage droht zusätzlich zur Barbarei der imperialistischen Kriege die Verwüstung der ganzen Erde durch die kapitalistische Industrie. Für uns stellt sich daher die Alternative: Lassen wir unsere Welt am Kapitalismus zu Grunde gehen oder greifen wir zur Notbremse und erkämpfen gemeinsam den Sozialismus?
Düstere Aussichten
Wir stehen heute vor einer nie dagewesenen Situation. Die Folgen des Klimawandels nehmen exponentiell zu und sind schlimmer als bisher angenommen. Die rapide ansteigende Erderwärmung führt schon heute unter anderem zu mehr und grösseren Hitzeperioden, weniger Niederschlägen, verstärkter Waldbrandgefahr, Verknappung der Wasserressourcen, steigenden Meeresspiegeln, und Überschwemmungen. Weitere Bedrohungen der globalen kapitalistischen Umweltzerstörung sind die Verschmutzung der Ozeane, die Auslaugung der Böden oder die Zerstörung der Ozonschicht. Viele Menschen werden aufgrund lokaler Umweltkatastrophen zur Flucht gezwungen. Zudem leiden auch die Tiere darunter, denn ihr Lebensraum wird zerstört und vergiftet. Viele Arten sterben sogar aus.
Die hochindustrielle Landwirtschaft mit ihren Pestiziden und Düngern führt zu einem zunehmenden Insektensterben. Die Folgen davon sind verheerend, denn über 80% aller Pflanzenarten sind von Insekten abhängig. Die Fleisch- und Milchindustrie trägt entscheidend zu diesem Problem und zum Klimawandel bei, denn für keine anderen Konsumgüter wird so viel Land benötigt wie für die Produktion von Fleisch und Milch. Über 90% des weltweiten monokulturellen Sojaanbaus werden als Tierfutter verwendet, wobei das dafür benötigte Land in weiten Teilen durch Abholzung von Regenwäldern verfügbar gemacht wird. Die fünf weltgrössten Fleisch- und Milchkonzerne stossen mehr klimaschädliche Gase aus als der weltgrösste Mineralölkonzern Exxon Mobil. Düngemittel aus der Nutztierhaltung führen zudem zur Verschmutzung des Grundwassers.
Umweltzerstörung ist eine Klassenfrage
Die Auswirkungen all dieser Entwicklungen bekommen die ärmeren Teile der Weltbevölkerung und die Lohnabhängigen am meisten zu spüren. Die Abnahme der Produktivität der Landwirtschaft durch die Auslaugung der Böden hat steigende Rohstoff- und somit auch Lebensmittelpreise zur Folge. Im Trikont wird die ansässige Landbevölkerung vertrieben, damit dort Nutzflächen für multinationale Konzerne geschaffen werden können. Der Einsatz von Dünger und Pestiziden führt in Folge zu Krankheiten der Landlosen und Campesinos. Bei von Konzernen verursachten lokalen Umweltkatastrophen verlieren die Arbeiter nicht nur ihre Stellen, sondern sie müssen fortan auch auf zerstörtem oder vergiftetem Boden leben. Die Konzernchefs interessiert das wenig; sie können sich ein Leben und Domizile an bester Lage leisten. Die Armen und Lohnabhängigen leiden also besonders unter den Folgen der Naturzerstörung. Denn auch bei der Verursachung von Müllbergen schütten die Kapitalisten die arbeitende Klasse mit Dreck zu: Nur 3% des weltweiten Mülls stammen aus Privathaushalten, der Rest wird von Unternehmen verursacht. Doch die profitorientierten Umweltsünder in den Chefetagen der industriellen Konzerne werden praktisch nie für die Folgen ihres Handelns zur Rechenschaft gezogen.
Kapitalismus heisst Umweltkollaps
Ursache der gegenwärtigen Umweltzerstörung und ihrer Folgen ist das kapitalistische Wirtschaftssystem. Da dieses System primär auf die Akkumulation von Kapital ausgerichtet ist, fordert es ein endloses Wachstum. Die natürlichen Ressourcen sind jedoch nicht endlos verfügbar und die Aufnahmefähigkeit von Schadstoffen durch die Umwelt ist in vielen Fällen schon jetzt überschritten. Der Kapitalismus nimmt keine Rücksicht auf den Stoffwechsel des Erdsystems, so dass die Ökosysteme nachhaltig gestört werden.
Um Kritik abzuwenden, antworten die Kapitalisten auf den Klimawandel und andere ökologische Krisen mit „grüner Marktwirtschaft“. Doch diese ist eine Farce. Die Konzernherren haben kein objektives Interesse daran, die Zerstörung der Natur zu beenden. Eine vermeintliche Lösung dieser Probleme durch effizientere Technologien kann nicht mit dem Wachstum der kapitalistischen Ökonomie Schritt halten. Im Gegenteil, die Herrschenden machen mittlerweile riesige Profite aus der Vermarktung sogenannter nachhaltig hergestellter Produkte – auf Kosten des Planeten und der Lebewesen darauf.
Eine Frage des Klassenkampfes
Es ist bereits zu spät, einige der Folgen des Klimawandels und der Naturzerstörung noch zu verhindern oder rückgängig zu machen. Die Erde wird in Zukunft ein sehr viel weniger angenehmer Lebensraum für Menschen und Tiere sein. Bei der gegenwärtigen Entwicklung ist sogar die Existenz der menschlichen Zivilisation, ja des Lebens selbst, bedroht. Es ist höchste Zeit, dem Kapitalismus Einhalt zu gebieten und für eine sozialistische Produktionsweise zu kämpfen, die ein ökologisches Zusammenleben der menschlichen Gesellschaft mit der Natur ermöglicht.
Lasst uns die Natur aus den Klauen der herrschenden Klasse befreien!
Schluss mit dem Profit auf Kosten von Mensch, Tier und Natur!
Heraus zum 1. Mai!
1. Mai | 9:30 Uhr | Revolutionärer Block | Helvetiaplatz Zürich
Programm
21./22. April: Politwochenende des Revolutionären Bündnis Zürich
Mit Infozelt zur Schweizer Fleischindustrie und Vorträgen zum internationalen politischen Zeitgeschehen.
Kapital vs. Arbeit und Natur. Der grüne Marx und der Ökosozialismus heute
14:00-15:30
Die Ausbeutung von Arbeit und Natur ist in der kapitalistischen Gesellschaftsformation eine System- und Klassenfrage. Sie ist nicht durch ökomodernistische Reformen oder Transformationen, sondern nur durch eine sozialistische Revolution lösbar. Marx und Engels haben dies bereits erkannt. In ihrer Tradition steht der neue Ökosozialismus seit Beginn des 21. Jahrhunderts.
Vortrag von Christian Stache, Autor von „Kapitalismus und Naturzerstörung“
1. Mai: Revolutionärer Block an der 1. Mai-Demo
09:30 Helvetiaplatz, Zürich
Danach: Revolutionärer Treff, ab 12:30 auf dem Kanzleiareal
4. Mai: Vegan Café und Film zum 200. Geburtstag von Karl Marx
19:00 Vokü
20:00 Film
Infoladen Kasama, Militärstrasse 87a, Zürich