Quelle: http://ch.indymedia.org/de/2013/01/88418.shtml
Am Neujahrsabend griffen Tierbefreiungsaktivist*innen den Zoo in Bristol (England) an. Bei der Aktion wurden alle Scheiben und Türen des Haupteingangs zerschlagen. Farbbomben wurden an die Fassaden und ins Innere des Zoos geworfen und Botschaften gegen Tierausbeutung an den Wänden hinterlassen. Die Aktivist*innen stellen die Aktion in die Tradition der weltweiten Silvesterdemos gegen Knäste. Sie erweitern den Begriff Knast um den Begriff Zoo und kämpfen für die völlige Befreiung von Menschen und nichtmenschlichen Tieren.
Ihre Aktion widmeten sie den anarchistischen Gefangenen Marco Camenisch, Cristobal Franke ‚Mono‘ und Osman Evcan und den Demonstrant*innen die bei den Silvesterprotesten vor einem Jahr beim Horfieldknast verletzt wurden.
„Wir starteten ins Jahr 2013 wie wir weiter machen wollen, mit einer Attacke auf den Haupteingang des Zoos von Bristol. Alle Glastüren und Fesnter rund um den Haupteingang wurden zerschlagen. Das Gebäude und der Schriftzug ´Bristol Zoo´wurden mit Farbbomben attackiert und zudem wurden Farbbomben ins Innere des Gebäudes geworfen. ´Befreit´wurde in großen Buchstaben über den Haupteingang gesprüht.
Zoos bezeichnen sich selbst als Speerspitze zum Artenerhalt, aber die Realität sieht anders aus. Ihr ´Arterhalt´ ist Teil des gleichen arroganten Gedankenspiels, das Menschen als alleinstehend und über allem platziert und das Ziel verfolgt die Natur zu beherrschen. Wilde Kreatueren werden gejagt, manche bis zum Aussterben, ausgebeutet und in ihren Verhaltensweisen zerstört. Die die das ´Glück´haben von der Tierausbeutungsindustrie ´gerettet´ zu werden, werden in Käfige gesperrt und das ist auch die Art zu zeigen wie sie geschützt werden und wie ihnen geholfen wird.
Zoos werden als Bastionen der Bildung verherrlicht. Aber wir können alles über Kreaturen erfahren indem wir ihnen Respekt entgegen bringen. Was tatsächlich passiert ist, dass den Menschen vermittelt wird, dass nichtmenschliche Tiere dazu da sind zu unserer Unterhaltung zu dienen und dass ihre Welt nur deshalb existiert, weil wir sie nutzen. Den Menschen wird vermittelt dass es sehr profitabel und nützlich ist etwas das wild ist zu gebrauchen. Hinter den ganzen rhetorischen Lügen der Zoos steckt nur das Interesse Geld und größtmöglichen Profit zu machen. Wenn wir das sorgfältig aufgebaute Image der Zoos betrachten gibt es keinen Grund der dagegen spricht diese Institutionen der Sklaverei anzugreifen.
In Zoos wird den Menschen die Notwendigkeit und Attraktivität von Käfigen vermittelt. Ehemals frei lebende Tiere, die ihr Leben hinter Gittern verbringen ist ein treffendes Bild für den Zustand unserer Gesellschaft.
Mit dieser kleinen aber effektiven Aktion ziehen wir eine Linie in den Sand zwischen uns und dem der alles zu beherrschen versucht.
Es gibt die Tradition am Neujahrsabend weltweit gegen das System der Gefängnisse vorzugehen und Solidarität mit den Gefangenen zu zeigen. Wir bleiben dieser Tradition treu und erweiteren sie um den Gedanken der völligen Befreiung sowohl von Menschen als auch von nichtmenschlichen Tieren. Wir haben zudem nicht vergeben und nicht vergessen, welche Gewalt am letzten Neujahrstag vor dem Gefängnis von Horfield gegen Demonstrant*innen ausgeübt wurde. Wir werden sie auch weiter angreifen, immer dann, wenn sie es nicht erwarten. Sie können niemals überall sein und WIR werden niemals Gefangenschaft und Knast auf irgendeine Art akzeptieren.
Wir widmen diese Aktion den anarchistischen Gefangenen Marco Camenisch, Cristobal Franke ‚Mono‘ und Osman Evcan.“
Original: http://www.indymedia.org.uk/en/2013/01/505143.html