Die Fleischindustrie verkörpert exemplarisch den umfassenden Bereicherungstrieb, der in der kapitalistischen Produktionsweise herrscht. Krankmachender Leistungsdruck und miese Löhne, Tiermord am Fliessband und schonungsloser Raubbau an der Erde bilden die Grundlagen des tagtäglichen Geschäfts. Damit aus dem Kapital der Fleischunternehmer mehr Kapital wird, werden systematisch Lohnarbeiter ausgebeutet und Tiere zu Waren gemacht.
Wir haben die Fleischindustrie satt und genug von der kapitalistischen Barbarei! Gehen wir am 1. Mai gemeinsam auf die Strasse und kämpfen wir für eine ökologische und sozialistische Gesellschaft ohne Schlachthäuser.
Das Kapital geht über Leichenberge
Die Misere spricht Bände: In der Schweizer Fleischindustrie werden jedes Jahr über 69 Millionen Tiere ermordet. In modernen Schlachtfabriken sind das mehrere Hundert pro Stunde. Darunter hauptsächlich Hühner, Rinder, Kälber und Schweine; empfindungsfähige Individuen, die für den Profit der Fleischbosse mit ihrem Leben bezahlen. Die Konzernherren bei Bell, Micarna und Co freuen sich derweil über steigende Umsatzzahlen. Bell allein knackte letztes Jahr die 3 Milliarden-Grenze. Eine kleine Minderheit von Kapitalisten macht fette Geschäfte mit dem Tod von Millionen von Tieren.
Der gegenwärtige Biofleisch-Boom spielt diesem nackten und brutalen Kapitalismus direkt in die Hände. Entgegen des romantisierten Werbeidylls von glücklichen Tieren aus artgerechter Haltung, wird die Situation der Tiere durch Tierschutzlabels kaum verbessert. Auch bei Biofleisch herrscht das Prinzip „Profit vor Leben“. Denn auch im Biosegment werden Tiere als blosse Fleischmaschinen für die Verwertung zugerichtet, um in den tödlichen Korridoren der Schlachthöfe zu verenden. Der klassische Tierschutz bietet der Fleischindustrie dabei nicht die Stirn, sondern die nötige ideologische Schützenhilfe um die Opferung von Tieren auf dem Profitaltar zu legitimieren.
Fette Gewinne auf dem Rücken der Lohnarbeiter
Während das Kapital fette Gewinne einstreicht, gibt es in den unteren Etagen der Fleischfabriken wenig zu lachen. Um die Profite zu maximieren, muss die Ausbeutung der Arbeiter gesteigert werden. Konkret manifestiert sich dieser Klassenkampf von oben etwa in der Intensivierung der Arbeitsprozesse, der Zunahme von Temporärarbeit und dem Sparen bei Löhnen und Sozialleistungen. Erst letztes Jahr wurde aufgedeckt, dass mehrere Angestellte des Migros-Schlachtbetriebes Micarna durch ihre Arbeit physisch und psychisch erkrankten, worauf sie durch die Geschäftsleitung aus dem Betrieb entlassen wurden. Die miesen Arbeitsbedingungen wirken sich auch auf die Tiere aus. Die Bosse lassen die Fliessbänder immer schneller laufen und erhöhen die erwarteten Stückzahlen. Die Zunahme der Arbeitsintensität führt dazu, dass die Schlachthofarbeiter unter enormem Zeitdruck stehen und dementsprechend noch schlechter mit den Tieren umgehen müssen.
Es zeigt sich: Da die Fleischbosse im Besitz der Produktionsmittel sind, diktieren sie die Produktion. Sie bestimmen über die Situation der Lohnabhängigen und der Tiere, und unterwerfen sie somit ihrem Hunger nach Profit.
Naturzerstörung nach dem Motto: nach uns die Sintflut
Neben millionenfachem Tiermord und systematischer Ausbeutung geht die Fleischproduktion einher mit einer massiven Zerstörung der Umwelt. Riesige Landstriche, u.a. grosse Teile des Regenwalds, werden für die Produktion von Tierfutter gerodet und zugerichtet. Zudem verschmutzt die Fleischindustrie Böden und Gewässer in ihrer Umgebung. Ein Grossteil des weltweiten CO2-Austosses gehen auf ihr Konto, womit sie in hohem Masse zum Klimawandel beiträgt. Durch das Streben nach schnellen Profiten gefährdet die Fleischproduktion somit längerfristig unsere natürlichen Lebensgrundlagen.
Fleischindustrie enteignen! Für eine Gesellschaft ohne Schlachthäuser!
Die schreiende Ungerechtigkeit und Unvernunft der Fleischproduktion zeigt klar: Schlachthäuser gehören abgeschafft! Dieses Ziel kann nur im Klassenkampf gegen den Kapitalismus und seine Profiteure erkämpft werden. Solange die Produktionsmittel in den Händen der Kapitalisten sind und bloss ihrem privaten Profit dienen, solange wird die Produktion auch durch die Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur gekennzeichnet sein.
Wir fordern deshalb: Enteignung und Vergesellschaftung der Fleischindustrie! Nur wenn die Produktionsmittel in den Händen der Produzenten selbst sind, können wir die Produktion gesellschaftlich planen und den Umbau in eine ökologisch-nachhaltige, vegane Lebensmittelproduktion vorantreiben.
Die Profiteure des Elends der Lohnabhängigen und der Tiere werden nicht freiwillig auf ihre Position im gesellschaftlichen Gefüge verzichten. Es ist deshalb an uns, die Klassenkämpfe von unten zusammenzuführen und zu einer starken antikapitalistischen Bewegung zu verbinden. Der 1. Mai als internationaler Kampftag der Lohnabhängigen steht wie kein anderer Tag für den Kampf um eine sozialistische Gesellschaft, gegen Krieg, Imperialismus und Ausbeutung. Deshalb fordern wir alle Tierbefreierinnen und Tierbefreier auf, sich dem revolutionären Block in Zürich anzuschliessen. Lasst uns gemeinsam dem Schlachten ein Ende setzen!
Fleischindustrie enteignen – Kapitalismus abschaffen!
Für eine Welt ohne Schlachthäuser und Schlachtfelder!
Heraus zum 1. Mai!
Tierrechtsgruppe Zürich
1. Mai | 9:30 Uhr | Revolutionärer Block | Helvetiaplatz Zürich