Schlachtfabrik in Wietze blockiert!

Quelle: http://antiindustryfarm.blogsport.de/2014/05/19/schlachtfabrik-in-wietze-blockiert/

Live-Ticker

Fotos

Tier­be­frei­ungs­ak­ti­vis­t_in­nen schlie­ßen sich den Block­u­py Pro­tes­ten an Wiet­ze – Im Rah­men der eu­ro­pa­wei­ten de­zen­tra­len Block­u­py Ak­ti­ons­ta­ge haben Tier­be­frei­ungs­ak­ti­vis­t_in­nen in einer di­rek­ten an­ti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Ak­ti­on den Be­trieb einer Hüh­ner­schlacht­fa­brik bei Celle ge­stoppt. Zeit­gleich fin­det in Möckern/Sach­sen­an­halt eine Blo­cka­de von einer Wie­sen­hof Schlacht­fa­brik der Grup­pe „Mast­an­la­gen Wi­der­stand“ statt. Seit dem frü­hen Mor­gen blo­ckie­ren meh­re­re Ak­ti­vis­tIn­nen die Zu­fahrts­we­gen zur Schlacht­fa­brik der der Roth­köt­ter-​Toch­ter Firma „Cel­ler Frisch­ge­flü­gel“. Zwei Ak­ti­vis­tIn­nen haben sich mit ihren Armen in ein mit Beton aus­ge­gos­se­nes Fass ge­ket­tet und zwei wei­te­re sind an einen eben­falls mit Beton ge­füll­ten Klotz ge­ket­tet, der sich in einem Auto be­fin­det. Auf dem Haupt­zu­fahrts­weg di­rekt neben dem Auto neh­men wei­te­re Tier­aus­beu­tungs­geg­ne­rIn­nen an einer Sitz­blo­cka­de teil. Eine Räu­mung der Blo­cka­de ist der­zeit nicht in Sicht. Fotos der Ak­ti­on wer­den frü­hest­mög­lich unter www.​antiindustryfarm.​blogsport.​de ver­öf­fent­licht. „In den ver­gan­ge­nen Tagen folg­ten Mil­lio­nen von Men­schen dem Auf­ruf von Block­u­py und sei­nen Bünd­nis­part­ne­rIn­nen und de­mons­trier­ten für eine so­li­da­ri­sche Ge­sell­schaft. Der­zeit be­fin­den sich Tau­sen­de Ge­flüch­te­te auf einem Marsch nach Brüs­sel, um gegen die ras­sis­ti­sche und mör­de­ri­sche Grenz­po­li­tik der EU zu kämp­fen. Als Teil einer eman­zi­pa­to­ri­schen Be­we­gung sehen wir un­se­re Ak­ti­on im Zu­sam­men­hang mit die­sen Aus­ein­an­der­set­zun­gen und stel­len uns gegen die­Aus­beu­tung und Tö­tung von Tie­ren, gegen die Ent­frem­dungs-​ und Un­ter­drü­ckungs­pro­zes­se, denen die in den Be­trie­ben ar­bei­ten­den Men­schen aus­ge­setzt sind, gegen die mit der Fleisch­pro­duk­ti­on ver­bun­de­nen Herr­schafts­ver­hält­nis­se ge­gen­über Men­schen aus ko­lo­nia­lis­tisch un­ter­wor­fe­nen Län­dern und gegen die Zer­stö­rung der Um­welt“, be­schreibt Marta Z. die Mo­ti­va­ti­on des Bünd­nis­ses. Ihre Mit­ak­ti­vis­tin Jana M. er­gänzt in Bezug auf die Orts­wahl der Ak­ti­on: „Nur auf­grund des
ent­schlos­se­nen Wi­der­stands kann die Roth­köt­ter Schlacht­fa­brik ihre volle Tö­tungs­ka­pa­zi­tät bis­lang nicht aus­schöp­fen – die läge dann bei 2,6 Mio Hüh­nern pro Woche, das ent­sprä­che sie­ben Tie­ren in der Se­kun­de. Of­fen­bar hat Roth­köt­ter es auf­ge­ge­ben, wei­te­re Ver­trags­mast­be­trie­be als
Zu­lie­fe­rer in Nie­der­sach­sen zu su­chen. Zu­sam­men mit der Fort­wen­gel Hol­ding lässt er ge­ra­de einen gi­gan­ti­schen Mast­an­la­gen­kom­plex für 380.​000 Hüh­ner nahe dem Bran­den­bur­gi­schen Groß Haß­low er­rich­ten. Wenn Roth­köt­ter denkt, er könn­te dem Wi­der­stand aus­wei­chen, wenn er seine Mast­an­la­gen in einer Ge­gend baut, die sich in gro­ßer Ent­fer­nung zu den bis­he­ri­gen Pro­tes­tor­ten be­fin­det, hat er sich ge­wal­tig ge­irrt.“
Zu den Gren­zen der Ak­ti­ons­form sagt Alex K., Teil­neh­mer der Sitz­blo­cka­de: „Wenn die Hüh­ner­wäh­rend der Ak­ti­on nicht be­freit wer­den kön­nen, son­dern in den Tier­trans­por­tern ein­ge­pfercht blei­ben, er­weckt das in mir tie­fes Mit­ge­fühl. Doch ihre Schlach­tung ta­ten­los zu­zu­las­sen, ist für mich keine Al­ter­na­ti­ve. Wir sind nicht die­je­ni­gen, die zur Er­wirt­schaf­tung von Pro­fit Tiere ein­sper­ren und töten. Die Ver­ant­wor­tung für das Leid liegt ganz klar bei Roth­köt­ter.“
Das Bünd­nis für Tier­be­frei­ung be­steht aus un­ter­schied­li­chen Men­schen, die sich auf viel­fäl­ti­ge Wei­sen gegen Tier­aus­beu­tung, Um­welt­zer­stö­rung und Ka­pi­ta­lis­mus ein­set­zen und keine uni­for­me Mei­nung ver­tre­ten. Alle Be­tei­lig­ten sind aber ver­eint in der tat­kräf­ti­gen Ab­leh­nung der
Schlacht­fa­brik, der tier­nut­zen­den In­dus­tri­en und ihrer un­fass­ba­ren Ge­walt. Das Bünd­nis für Tier­be­frei­ung setzt sich für eine Ge­sell­schaft ein, in der wahre Be­dürf­nis­se, nicht Wachs­tum und Ge­winn zur Grund­la­ge des Han­delns ge­macht wer­den und in der alle – ob Mensch oder Tier – in Frei­heit und ge­gen­sei­ti­gem Re­spekt leben kön­nen.
In der in­dus­tri­el­len Mast wird das Durch­schnitts­huhn in gut einem Monat auf engs­tem Raum auf sein Schlacht­ge­wicht von ein­ein­halb Ki­lo­gramm her­an­ge­zo­gen. Auch die we­ni­gen Ar­beits­plät­ze,die in der In­dus­trie be­ste­hen, sind für ihre un­wür­di­gen Be­din­gun­gen be­rüch­tigt. Dar­über hin­aus
ge­fähr­det die Tier­hal­tung durch Treib­haus­gas­emis­sio­nen, Was­ser­ver­schmut­zung und gen­ma­ni­pu­lier­te Fut­ter­mit­tel Klima und Um­welt. Mo­men­tan lan­den 90% der welt­wei­ten So­ja­ern­te und 2/3 der Mais­pro­duk­ti­on in den Fut­ter­trö­gen für die Tier­in­dus­tri­en, wo aus durch­schnitt­lich sie­ben Ka­lo­ri­en pflanz­li­cher Nah­rung eine Ka­lo­rie Fleisch „ent­steht“.
Den Ak­ti­vis­tIn­nen in Wiet­ze geht es nicht um eine Re­for­mie­rung der herr­schen­den Ver­hält­nis­se son­dern um eine ra­di­ka­le Ver­än­de­rung der Ge­sell­schaft: „Egal, wie Fleisch, Eier oder Milch von der In­dus­trie ge­la­belt wer­den: Art­ge­recht ist nur die Frei­heit!“, sagt Jana M.

Wir wid­men diese Ak­ti­on den Tier­be­frei­ungs­ak­ti­vis­t_in­nen Debbie, Na­ta­sha, Sven und den 5 An­ge­klag­ten Tier­recht­ler_in­nen in Ös­ter­reich. Debbie wurde im April die­sen Jah­res in Groß­bri­tan­ni­en zu einer Ge­fäng­nis­stra­fe von 6 Jah­ren ver­ur­teilt. Vor­ge­wor­fen wurde ihr, in der Kam­pa­gne gegen den Tier­ver­suchs­kon­zern Hun­ting­don Li­fe­Sci­en­ces (HLS) aktiv ge­we­sen zu sein. Na­ta­sha und Sven war­ten auf ihren Pro­zess mit dem­sel­ben Vor­wurf. Auch sie müs­sen mit ähn­lich hohen Stra­fen rech­nen.

In Wie­ner Neu­stadt ste­hen heute drei Tier­recht­le­rIn­nen vor Ge­richt
. Ihnen wer­den Kam­pa­gnen­tä­tig­kei­ten gegen den Pelz­ver­kauf bei Klei­der Bauer bzw. Esca­da vor­ge­wor­fen. Ein wei­te­rer Ak­ti­vist wurde am 13.​Mai wegen einer Schwei­n­e­frei­las­sung er­freu­li­cher­wei­se frei­ge­spro­chen. Am 27. Mai soll zu­sätz­lich gegen einen Ak­ti­vis­ten wegen Kam­pa­gnen­tä­tig­keit gegen die Pel­z­in­dus­trie und sein ver­meint­li­ches en­ga­ge­ment gegen eine rechts­ra­di­ka­le Or­ga­ni­sa­ti­on ver­han­delt wer­den. Diese Pro­zes­se sind Fol­ge­pro­zes­se des 278a-​Ver­fah­rens, in denen die Tier­rechts­ak­ti­vis­tIn­nen u.a. Spit­ze­l­ein­sät­ze, Te­le­fon­über­wa­chun­gen, Haus­durch­su­chun­gen, Un­ter­su­chungs­haft und 90 Pro­zess­ta­ge die mit einen Frei­spruch en­de­ten
aus­ge­setzt waren.

Wir so­li­da­ri­sie­ren uns mit den An­ge­klag­ten und ein­ge­sperr­ten Ak­ti­vis­tIn­nen und for­dern deren so­for­ti­ge Frei­las­sung bzw. das Ab­se­hen von sämt­li­chen Stra­fen. Schlacht­fa­bri­ken, Stäl­le und an­de­re Tier­aus­beu­tungs­be­trie­be in ge­walt-​ und herr­schafts­freie Räume um­wan­deln, in denen keine Tiere ge­fan­gen ge­hal­ten, ver­nutzt und ge­tö­tet und keine Men­schen aus­ge­beu­tet wer­den, son­dern in denen Men­schen nach ihren wah­ren Be­dürf­nis­sen, selbst­or­ga­ni­siert und mit Hilfe des ge­mein­sa­men Be­sit­zes an den Pro­duk­ti­ons­mit­teln ar­bei­ten, ohne dabei die Um­welt zu zer­stö­ren!