Nein zur Mefa! Protest gegen die Messe der Fleischindustrie

Unter dem Motto „Tiere sind keine Ware“ wird am 21. November 2015, am Tag der Eröffnung der Mefa, der Fachmesse für die Fleischwirtschaft, in Basel gegen die Fleischindustrie protestiert. Die Tierrechtsgruppe Zürich ruft mit diesem Text dazu auf, sich der Kundgebung auf dem Claraplatz anzuschliessen!

Protest gegen die Mefa

In der Schweizer Fleischindustrie werden jährlich etwa 62 Millionen Tiere getötet und verarbeitet. Unternehmen wie Bell und Micarna aber auch viele kleinere Firmen erwirtschaften mit dem Leid der Tiere und der Ausbeutung der lohnabhängigen Menschen in ihren Betrieben Umsätze von gesamthaft fast 10 Milliarden Franken. Vom 21. bis 25. November 2015 treffen sich die Profiteure dieser Industrie an der Mefa in Basel. Die Fachmesse ist der grösste und wichtigste Treffpunkt für die Schweizer Fleischbranche. Hier werden Kontakte geknüpft und Geschäfte abgeschlossen. Rund 80 Firmen aus mehreren Ländern stellen an der Mefa ihre Produkte unter anderem aus den Bereichen Schlachttechnologie, Fleischverarbeitung und -verpackung aus. Auch der Schweizer Fleisch Fachverband (SFF) ist mit von der Partie. Als Arbeitgeberverband der Schweizer Fleischindustrie ist er wesentlich mitverantwortlich für die schlechten Arbeitsbedingungen in den hiesigen Schlachthäusern und fleischverarbeitenden Betrieben.

Die Leader der Branche, die Unternehmer, Bosse und Kader der Industrie, treffen sich im Rahmen der Mefa ausserdem zur Schweizerischen Fleisch-Fachtagung, die vom SFF organisiert wird. „Fleisch und Nachhaltigkeit“ wird das Thema der am 24. November stattfindenden Tagung im Congress Center Basel sein. Nicht nur Agrarwissenschaftler werden zur Thematik sprechen, sondern auch Vertreter der Schweizer Fleischindustrie, wie der Leiter des Bereichs „Qualitätsmanagement/Nachhaltigkeit/Tierproduktion“ der Bell Schweiz AG. Die Bell AG ist das umsatzstärkste Unternehmen der Schweizer Fleischbranche und verantwortlich für die Schlachtung von jährlich über 25 Millionen Tieren. Dem SFF geht es bei der Tagung vor allem darum, die verheerenden ökologischen Folgen der Fleischproduktion zu relativieren und ideologisch zu verschleiern. Die aufkeimende Kritik an der Fleischindustrie soll erstickt werden, indem propagiert wird, dass die Fleischindustrie nachhaltig produzieren könne. Damit wird nicht nur verschleiert, dass die Tierindustrie leidensfähige Lebewesen tötet, sondern auch, dass sie für einen grossen Teil der weltweiten Treibhausgas-Emissionen, der Wasserverschwendung und der Zerstörung des Regenwalds verantwortlich ist. Die Fleischindustrie ist notwendig auf die systematische Zerstörung der Natur angewiesen – „Nachhaltigkeit“ ist ihr höchstens ein beliebtes Werbemittel, um ihren Produkten einen grünen Anstrich zu verleihen.

An der Mefa und der Schweizerischen Fleischfachtagung treffen sich also die Bosse der Schweizer Fleischindustrie, um ihre Unternehmen und Waren zu präsentieren und die neuesten Produktionsmittel zur möglichst effektiven Schlachtung und Verarbeitung der Tiere zu verkaufen beziehungsweise zu erstehen. Zudem nutzen sie den Anlass, um ihre Ideologien zu verbreiten und ihr Geschäft mit dem Mord an Tieren zu verschleiern. Die Fleischindustrie und ihre stetig wachsenden Profite basieren auf dem Elend und der industriell organisierten Ermordung von Millionen von Tieren, auf der Ausbeutung von Lohnarbeitenden und der Zerstörung der Natur. Wir wollen das nicht weiter hinnehmen – darum protestieren wir gegen die Mefa und rufen alle progressiven Kräfte dazu auf, sich dem Protest in Basel anzuschliessen!

Solange die Bilanzen stimmen, werden die Profiteure der Schlachtunternehmen allerdings weitermachen wie bisher – Leid und Zerstörung ist für sie nicht von Bedeutung. Wollen wir dies ändern, reicht es daher nicht aus, humanere Schlachtmethoden, bessere Arbeitsbedingungen oder nachhaltigere Produktionsverfahren einzufordern. Erst wenn die Unternehmen sich in den Händen der Produzierenden befinden, können sie auf eine gesellschaftlich nützliche Produktion ohne Leid und Ausbeutung umgestellt werden. Wenn wir also wollen, dass Tiere nicht mehr systematisch ermordet und zu Waren verarbeitet werden, müssen wir für die Enteignung der Tierindustrie einstehen und gegen den Kapitalismus und seine Profiteure den Klassenkampf von unten aufnehmen!

Tierindustrie enteignen – Kapitalismus abschaffen!
Class Struggle – Animal Liberation!

Tierrechtsgruppe Zürich, November 2015

Zum Aufruf als Pdf
Zum Text „Fleischindustrie enteigenen!“ der Tierrechtsgruppe Zürich

Protest: TIERE SIND KEINE WARE
Samstag, 21. November 2015
14:00 bis 17:00 Uhr
Claraplatz Basel
Organisiert von der Tierrechtsgruppe Basel und dem Verein Tierschutz in der direkten Demokratie
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