Kreativer Protest am Flughafen Zürich

Quelle: http://www.agstg.ch

Zürich/Kloten, 5. Dezember 2013

Air France fliegt Affen in Tierversuchslabors

Jahr für Jahr werden Zehntausende Affen in kleine Boxen gesteckt, in Flugzeuge gestapelt und dann tagelang unter schrecklichen Bedingungen in die Tierversuchslabors der Welt transportiert. Die Flüge sind eine immense Tortur, verursacht durch Kälte, Durst, Lärm und Stress. Nach der Ankunft erwartet die Affen ein grausames Schicksal in einem Tierversuchslabor. Die AG STG (Aktionsgemeinschaft Schweizer Tierversuchsgegner) protestierte heute mit einer kreativen Aktion am Flughafen Zürich erneut gegen dieses schmutzige Geschäft der Air France.

«Achtung! Zur Seite bitte!» rief der Sicherheitsbeamte. Dahinter schleppten eine Stewardess und ein Tierpfleger der fiktiven Fluggesellschaft «Air Frost» einen angeketteten Affen mit sich. Sie brachten das Frachtgut Affe auf seinen Flug bei der Air France, der einzigen europäischen Fluggesellschaft, die noch Affen in Tierversuchslabors liefert.
Dabei fragten die Mitarbeiter der «Air Frost» an diversen Schaltern nach, wo sie «diese Fracht» rechtzeitig abgeben könnten. Erklärten dabei, dass es wichtig sei, dass dieser Affe auf den nächsten Flug komme, da er dringend für einen grausamen Tierversuch erwartet werde. Im Hintergrund verteilten AktivistInnen der AG STG Flyer über die Air France und über diese Aktion.

Die Airline ignoriert weiterhin die Aufforderung, dem Beispiel von über 100 anderen internationalen Fluggesellschaften zu folgen und Affentransporte für Versuchslabors einzustellen. Praktisch alle globalen Fluggesellschaften sprechen sich gegen Affentransporte in Tierversuchslabors aus. Auch die Swiss International Airline bestätigte gegenüber der AG STG, dass sie sich aus ethischen Gründen gegen Affentransporte ausspricht.
«Dies auch aus gutem Grund, denn der Tierschutz ist in den Affenzuchtanlagen, aus denen die Affen importiert werden, nur pro forma vorhanden», erklärt Andreas Item, der Geschäftsführer der AG STG, und fügt hinzu: «Und auch auf den Transporten in die Labors sind Zuwiderhandlungen gegen das Tierschutzgesetz an der Tagesordnung. An diesem schmutzigen Geschäft möchten sich die meisten Fluggesellschaften nicht beteiligen. Wir hoffen, dass wir mit unseren Aktionen die Air France dazu motivieren können, ebenfalls auf diese Transporte zu verzichten.»

Für eine sinnvolle Forschung zum Nutzen von Mensch und Tier
Die Unterschiede zwischen Menschen und Tieren hinsichtlich Anatomie, Physiologie und Stoffwechsel sind zu gross, als dass Ergebnisse aus Tierversuchen auf Menschen übertragen werden könnten. Viele Krankheiten, die bei Menschen vorkommen, gibt es bei Tieren nicht. In Tierversuchen entstehen falsche Ergebnisse, die für uns Menschen nicht nur wertlos, sondern oft sogar gefährlich sind, denn falsche Ergebnisse bedeuten immer grosse Risiken für die Menschen.
Es gibt zahlreiche innovative, tierfreie Forschungsmethoden, die Ergebnisse liefern, die direkt auf den Menschen übertragbar sind. In-vitro-Systeme umfassen eine Vielzahl verschiedener Testmethoden. Mit menschlichen Zell- und Gewebekulturen lässt sich z.B. die Wirksamkeit von potentiellen Medikamenten überprüfen. Mit mathematischen Computermodellen kann man den menschlichen Organismus und dessen Stoffwechselvorgänge simulieren.

Weitere Informationen über die Affentransporte der Air France-KLM finden Sie unter: http://www.agstg.ch/aktiv-werden/air-france-kampagne.html