Am 3. und 4. Dezember 2010 gehen an der Universität Bern Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland der Frage nach, ob Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit sowie der moralische Umgang mit Tieren beim Griff nach Messer und Gabel beginnt. Der Kongress ist öffentlich, die Teilnahme kostenlos.
Wir ernähren uns global und trotzdem betrachten viele Essen als Privatsache. Gerade der westliche Ernährungsstil – gleichbedeutend mit einem hohen Anteil tierlicher Produkte – hat jedoch weitreichende Folgen für Mensch, Tier und Umwelt. Diese lassen die Forderung nach ökologisch nachhaltigen und sozio-ökonomisch fairen Produktionsbedingungen im Ernährungssektor immer lauter werden. Ernährung erhält dadurch auch ethische Relevanz. Ebenso entspringt der Wunsch nach artgerechter Haltung einem klar moralischen Bedürfnis. Machen diese verschiedenen Forderungen Essen zu einer ethischen Angelegenheit?
Antworten auf diese Frage geben ausgewiesene Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Philosophie und ethischer Ernährungswissenschaft. So analysiert Mag. Martin Schlatzer die Ernährung im Kontext von Klima, Umwelt und Ernährungssicherheit, während Dr. Markus Keller die ökologischen Auswirkungen verschiedener Ernährungsstile vergleicht. Beide zeigen, dass der ökologische Fussabdruck einer Person ganz wesentlich von ihrer Ernährungsweise abhängt. „Was ist der klimapolitische Königsweg in einer ungerechten Welt?“ fragt davon ausgehend Dr. Dominic Roser, und zeigt dieser Weg auf, wie wir uns ernähren sollen? Auch Prof. Jean-Claude Wolf untersucht, ob wir aus tierethischer Sicht zum Vegetarismus verpflichtet sind. Ausserdem erörtert Lic. Phil. Sonja Dänzer, was eigentlich faire Produktionsbedingungen sind, und Prof. Dr. Klaus Petrus führt aus, ob eine moralisch vertretbare Nutzung von Tieren überhaupt möglich ist. „Ausgehend von diesem breiten Spektrum von problematischen Aspekten unserer Ernährung“, so die Organisatorin des Anlasses Dr. Sarah-Jane Conrad, „soll eine Antwort auf die Frage gefunden werden, was es heisst, ‚gut‘ zu essen!“
Es referieren: Dr. Sarah-Jane Conrad (Bern), Lic. Phil. Sonja Dänzer (Zürich), Dr. Markus Keller (Giessen), Prof. Dr. Klaus Petrus (Bern), Dr. Dominic Roser (Zürich), Mag. Martin Schlatzer (Wien), Prof. Dr. Jean-Claude Wolf (Fribourg).
Alle weiteren Infos, Programm und Abstracts: www.essen-und-ethik.ch