Unterdessen sind 14 Menschen inhaftiert und seit dem 11. Juni im Hungerstreik.
Auf https://operationblackscare.wordpress.com findet ihr aktuelle Infos und die Adressen der Gefangenen, um ihnen Briefe zu schreiben.
Hintergrund:
Am 14. Mai wurden 60 Menschen wegen ihrer Beteiligung an der 1.
Mai-Parade in Istanbul festgenommen und ihre Wohnungen durchsucht.
Ihnen wird „Sachbeschädigung öffentlichen Eigentums im Namen einer
terroristischen Organisation“ vorgeworfen, weil bei der genannten Parade
einige Banken beschädigt wurden. Neun von ihnen befinden sich nach wie
vor in Haft. Ein LBGT-Mensch (lesbian-bisexual-gay-trans) unter ihnen,
wurde mit hate-speech belästigt.
9 Aktivist_innen sind weiterhin inhaftiert. Mit der Androhung von 15-20
Jahren Haft wurde manchen der neun in den ersten Tagen, in denen
jeglicher Kontakt zu ihren Familien, Freund_innen und Anwält_innen
verwehrt wurde, ein Geständnis zur Rädelsführerschaft in einer
terroristischen Organisation abgepresst. Angesichts der Organisation
aller Betroffenen in anarchistischen Zusammenhängen unterschiedlichster
Spektren, von Tierbefreiung bis zu Menschenrecht, Umweltschutz und LBGT,
ist dies ein geradezu absurder Vorwurf.
Es ist das erste Mal in der Türkei, dass der Vorwurf der Terroristischen
Organisation auch gegen Menschen des anarchistischen Spektrums, der
Tierrechts- und der Umweltschutzbewegung angewendet wird. Gegen
kurdische Gruppen und andere Linke hat dieser Vorwurf leider schon eine
lange Tradition.
Auch deswegen muss den Repressionsorganen gezeigt werden, dass die
Inhaftierten nicht isoliert sind, sondern, dass sie eine breite,
internationale Bewegung hinter sich wissen, die die Verteidigung des
Lebens und der Würde von Menschen und Tieren wichtiger ist, als ein paar
Fensterscheiben. In einem offenen Brief äussern sich die neun Gefangenen
erstmals (http://www.ainfos.ca/en/ainfos26423.html) und die Organisation
Yeryüzüne Özgürlük Derneği (Freedom to Earth Association) ruft zur
internationalen Solidarität auf (http://de.indymedia.org/2012/05/330671.shtml).
Unterstützt die türkischen Aktivist_innen und fordert ihre sofortige
Freilassung!