Communiqué zur Demo „Das Schlachten beenden!“ 2019

Am Samstag 12. Oktober 2019 haben sich in Zürich über 150 Personen an einem kämpferischen Demonstrationsumzug gegen die Fleischindustrie beteiligt. Unter der Parole «Das Schlachten beenden – Kampf der Fleischindustrie!» prangerten die Protestteilnehmer die Ermordung von Millionen von Tieren, die Zerstörung der Natur und die Ausbeutung der Arbeiter durch die Fleischindustrie an. Zentrale Forderungen der Demo vom 12. Oktober waren die Enteignung der Fleischindustrie, ihre Überführung in eine vegane Lebensmittelproduktion unter gesellschaftlicher Kontrolle sowie die Entwicklung und Gewährleistung von Umschulungsprogrammen und alternativen Arbeitsplätzen für die betroffenen Lohnabhängigen. Unterstützt wurde die Demo von folgenden Organisationen: Tierrechtsgruppe Zürich, Bündnis Marxismus und Tierbefreiung, tier-im-fokus.ch (tif), Anti Fur League, Schwarze Flamingo Maschinerie (SFM), Unia Jugend Zürich.

Schlachthofdemo 2019

Nach einer Begrüssungsrede von der Tierrechtsgruppe Zürich und einem ersten musikalischen Beitrag des Hip Hop-Künstlers und langjährigen Aktivisten Albino, zog der Demonstrationszug vom Helvetiaplatz lautstark durch den Kreis 4 und weiter bis zum Schlachthof Zürich, einer der grössten Schlachtbetriebe der Schweiz.

In mehreren Reden während der Demo wurden die destruktiven Aspekte der Fleischindustrie zur Sprache gebracht. So stellte die Tierrechtsgruppe Zürich zu Beginn die Frage nach den Profiteuren der Tierausbeutung und legte den Grundstein für die Forderungen der Demonstration: Der Kampf gegen Tierausbeutung muss die Konfrontation mit den Fleischunternehmen und deren Handlanger in Staat und Politik suchen.
Beim Marsch durch die Langstrasse zog die Demo an einer Filiale der Fast-Food-Kette «Chickeria» vorbei. Der Hühnchenbrater der Migros wird von deren eigenen Schlachtbetrieb Micarna mit Fleischwaren beliefert. In einer Rede wurde deshalb auf die unsäglichen Zustände und Machenschaften bei Micarna hingewiesen. So stand das Unternehmen bereits in der Kritik, dass Micarna krank gewordene Angestellte einfach auf die Strasse stellt und die arbeitsfähigen in immer kürzerer Zeit mehr Tiere zu töten haben und immer grössere Mengen Fleisch produzieren müssen. Die Burger und Nuggets, die in der Chickeria über die Ladentheke gehen, sind ein Produkt der Ausbeutung von Mensch und Tier!

Schlachthofdemo 2019

Die Lage der arbeitenden Klasse in der Fleischindustrie war dann auch Thema der ersten Rede des Bündnis Marxismus und Tierbefreiung, welche vom Hip Hop-Künstler Albino verlesen wurde. Diese schloss mit der Erkenntnis, dass das Schlachten nur beendet werden kann, wenn sich die Tierbefreiungsbewegung mit den Lohnabhängigen in der Fleischindustrie gegen die Fleischbosse verbündet. Denn es sind die Eigentümer der Fleischfabriken, die das Schlachten von Tieren in Auftrag geben und ihren Profit mit den miesen Jobs ihrer Angestellten machen. Kurz nach der Rede gab es nochmals musikalischen Support für den Protest, dieses Mal durch Salomé Voirol von der Kommunistischen Jugend/Partei der Arbeit Bern.

Die Abschlussrede vor den Toren des Schlachthofs Zürich stellte folglich die Notwendigkeit einer gemeinsamen «Offensive gegen die Fleischindustrie» ins Zentrum. Um dem überaus mächtigen Gegner – der die Fleischindustrie nun einmal ist – tatsächlich schaden zu können, muss der teils blinde und planlose Aktionismus der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung durch eine auf antikapitalistischen Positionen und Forderungen ruhende, strategisch durchdachte Offensive ersetzt werden. Das Bündnis Marxismus und Tierbefreiung, welche das Schlusswort hatte, hat dazu im Sommer 2019 ein ausführliches Diskussionspapier geschrieben, welches während der Abschlusskundgebung breit an die Teilnehmer der Demo verteilt wurde.

Flugblatt zur Demo