Beef.ch lobt sich damit, ein Erlebnis zu sein, welches die artgerechte Tierhaltung, die Fleischproduktion und den Fleischkonsum vermitteln will.
Dieses „Weidfäscht am Pfannenstiel“ Ende August ist jedoch Inbegriff speziesistischer Ideologie schlecht hin.
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Vorgeführt werden herzige und gesunde Tiere, ob in einer Tiershow (sprachliche Neutralisierung dafür, dass ein tierliches Individuum dem Zwang ausgesetzt wird, den Menschen Kunststücke vorzuführen. Auf der Homepage wird gar vermittelt, dass die Tiere dies von sich aus machen: „Bauernhoftiere zeigen in speziellen Shows, was sie so drauf haben.“), einer „Eliteshow für Fleischrinder“ (Wettbewerb für Züchter_innen) oder in der Begegnungswerkstatt für Kinder. Alle werden über diese „Wunderwerke der Natur“ staunen und daneben genussvoll eine Bratwurst oder ein Steak verzerren.
Man kann nur hoffen, dass das eine oder andere Kind versteht, dass das Stück Fleisch auf Mamis und Papis Teller auch einmal ein Teil eines so wunderbaren Lebewesen war, bevor es nach seiner „Mutterkuhhaltung“ den Bolzenschuss bekommen hat und ausgeblutet ist. Aber die Beef.ch hat vorgesorgt und lockt sogar vegetarisch lebende Menschen damit an, dass auch diese „nicht zu hungern“ haben.
Das Programm der Diskussionsveranstaltung („Beefsymposium“) hat einen leicht kritischen Touch. Sind doch alle irgendwie besorgt, wie das mit der Umwelt und der wirtschaftlichen Situation in der Fleischindustrie weiter geht. Dass Tiere Individuen sind, über welche sie mit ihren Meinungen richten und herrschen, spielt dabei keine Rolle, das gute Gewissen wird ja gerade live auf dem Festgelände inszeniert und in Szene gesetzt. Dabei zeigt sich einmal mehr, dass der Tierschutz den Speziesimsus auf perfekte Art modifiziert und die Ausbeutung der Tiere so die profitabelste Lösung für Konsument_innen (gutes Gewissen) und Produzent_innen (kein Rechtfertigungsdrang) ist.
Dem blutigen Zweck der Herrschaft ist die Kreatur nur Material (Adorno/Horkheimer)