Dem Schlachten ein Ende setzen! Gegen Kapitalismus, Krieg und Tierausbeutung
Am 1. Mai gehen wir zusammen mit Millionen Menschen weltweit auf die Strasse um gegen die unterdrückenden und zerstörerischen Verhältnisse der kapitalistischen Gesellschaftsordnung zu demonstrieren. Sozialkürzungen und Stellenabbau, imperialistische Kriege und faschistischer Terror, Ausplünderung der natürlichen Ressourcen und millionenfacher Mord an Tieren bilden nur einen kleinen Ausschnitt aus der alltäglichen Barbarei, welche der real existierende Kapitalismus gegenwärtig über die Welt bringt. Ausbeutung und Unterdrückung sind die notwendige Folge einer Produktionsweise, die auf die Profitmaximierung für eine kleine Minderheit von Kapitalbesitzern ausgerichtet ist, statt sich an den Bedürfnissen der Gesamtheit sowie der einzelnen Individuen zu orientieren. Infolge der Krise verschärfen sich die Attacken auf die Lebensbedingungen der lohnabhängigen Menschen und der Abbau demokratischer und sozialer Errungenschaften wird vorangetrieben. Es ist höchste Zeit, gegen die Angriffe von oben den Klassenkampf von unten zu organisieren und der kapitalistischen Barbarei ein Ende zu setzen.
Krieg und faschistischer Terror in der Ukraine
70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges gehören Kriege noch immer zur Tagesordnung. Auch auf europäischem Boden wird aktuell für die Durchsetzung imperialistischer Wirtschafts- und Machtinteressen gemordet. In der Ukraine wurden nach einer Schätzung der UNO bisher über 6’000 Menschen im Bürgerkrieg im Südosten des Landes getötet. Viele davon gehen auf das Konto der ukrainischen Armee sowie der sie unterstützenden Freiwilligen-Bataillone. Die von der EU und den USA gestützte Putschregierung in Kiew schreckt nicht davor zurück, die zivile Bevölkerung im Donbass zu bombardieren, um ihre prowestliche Oligarchen-Diktatur zu verteidigen. Die Eingliederung der Ukraine in die ökonomische und militärische Einflusszone der Westmächte wird begleitet von einer weiteren Umverteilung von unten nach oben durch Privatisierungen und Austeritätsprogramme. Die Folgen für die proletarische Bevölkerung sind verheerend: sinkende Löhne, Arbeitslosigkeit, Explosion der Lebenshaltungskosten – Armut und Elend breiten sich weiter aus.
Zur Durchsetzung ihrer Herrschaftsansprüche geht die neoliberale Regierung unter Jazenjuk und Poroschenko mit Repression und Gewalt gegen alle jene vor, die mit ihrem Kurs nicht einverstanden sind. Dabei bedient sie sich der Hilfe von faschistischen Schlägerbanden und Paramilitärs. So etwa dem Asow-Bataillon, das sich aus ukrainischen und internationalen Faschisten rekrutiert und auch von Schweizer Rechtsradikalen – der Misanthropic Division Schweiz – mit Geldspenden unterstützt wird. Das für seine Brutalität bekannte Bataillon kämpft an der Seite der regulären Armee im Osten gegen die Aufständischen, worunter sich auch KommunistInnen befinden. In anderen Teilen des Landes machen ultrarechte Organisationen wie der Pravy Sektor Jagd auf RegierungskritikerInnen. Die russischstämmige Bevölkerung, Linke und antifaschistische Kräfte werden zum Feindbild erklärt und mittels gezieltem Terror verfolgt. Beim Versuch, eine Gesellschaft ohne Opposition zu schaffen, reichen sich Faschisten und Grosskapitalisten die Hände.
Angriffswelle auf die Lebensbedingungen der Lohnabhängigen
Die neoliberalen Offensiven der herrschenden Klasse gegen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Lohnabhängigen verschärfen sich weltweit. Die Apologeten des Kapitals schreien nach Privatisierungen und Sozialabbau, ob in Griechenland, Spanien oder der BRD. Auch in der Schweiz nehmen die Angriffe auf die lohnabhängige Bevölkerung zu. Aktuell dient der sogenannte „Frankenschock“ zur Legitimation von wirtschaftlichen Massnahmen zu Lasten der ArbeiterInnen. Ein Drittel der Schweizer Unternehmen denkt gemäss einer Studie von Mercer über Entlassungen nach. Zahlreiche Unternehmen drohen mit unentgeltlichen Arbeitszeitverlängerungen und Lohnkürzungen oder haben sie bereits umgesetzt. Ansätze von Widerstand gibt es jüngst im Tessin, zum Beispiel beim Plastikfolienhersteller Exten SA in Mendrisio. Infolge massiver Lohnkürzungen traten die rund 100 Beschäftigen für acht Tage in Streik. Daraufhin hat die Firma die Lohnkürzungen zumindest zeitweilig zurückgezogen.
Während der Klassenkampf von oben in vollem Gange ist, setzen Gewerkschaftsführungen und Sozialdemokratie auf Schulterschluss mit den Herrschenden. Es brauche „keine Konfrontation zwischen den Sozialpartnern“, sondern „einen neuen Pakt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern“, forderte kürzlich etwa SP-Nationalrat und Unia-Geschäftsleitungsmitglied Pardini Corrado. Das Dogma der Sozialpartnerschaft schürt die Illusion eines möglichen Friedens zwischen den Klassen und hindert die ArbeiterInnen daran, effektiven Widerstand gegen ihre Bosse aufzubauen. Die Unternehmer drücken derweil unverfroren Massnahmen gegen die Lohnabhängigen durch. Ein tragisches Beispiel hierfür ist der Streik bei Neupack in Hamburg, einem der längsten Arbeitskämpfe in der Geschichte der BRD. Über neun Monate streikten die Beschäftigten des Verpackungsherstellers für einen Tarifvertrag. Die Eigentümerfamilie Krüger ging mit allen Mitteln gegen die kämpfenden KollegInnen vor. Die Streikleitung der Gewerkschaft IG BCE versuchte dagegen, den „sozialen Frieden“ zu wahren und schwächte mit ihrer Strategie die Streikfront. Am Ende verzichtete sie auf die Forderung, soziale und finanzielle Mindeststandards für die Beschäftigten festzuschreiben und einigte sich mit der Geschäftsleitung auf einen faulen Kompromiss.
Die Tierhölle in der kapitalistischen Gesellschaft
Nicht nur die ArbeiterInnenklasse, sondern auch die Tiere werden unter dem Joch des Kapitalismus ausgebeutet und unterdrückt. Zu Produktionsmitteln erniedrigt dienen sie einzig der Produktion von ökonomischen Profiten im Interesse und unter der Leitung der herrschenden Klasse. Ohne Rücksicht auf ihre Leidensfähigkeit und Individualität werden Tiere als blosses Material industriell in Massen vernichtet – sei es in Schlachthöfen, Tierversuchslabors oder auf Pelzfarmen. Allein für die Fleischproduktion werden in der Schweiz jährlich über 62 Millionen Kühe, Schweine, Hühner und andere Tiere ermordet. Die Fleischkapitalisten verdienen sich bei diesem Geschäft eine goldene Nase, während die lohnabhängig Beschäftigten überwiegend für einen Niedriglohn schuften. Dabei greift der bürgerliche Staat den Fleischbaronen bei Bell, Micarna und Co. noch kräftig unter die Arme: jährlich fliessen rund sechs Millionen an Steuergeldern allein in Werbung zur Ankurbelung des Fleischkonsums.
Sozialismus oder Barbarei? Heraus zum revolutionären 1. Mai!
Der allgegenwärtigen Ausbeutung und Unterdrückung, dem Abschlachten von Mensch und Tier kann nur ein Ende gesetzt werden, wenn wir den Klassenkampf gegen den Kapitalismus und dessen Profiteure organisieren. Lasst und den Kampf für eine Welt des Friedens, der Solidarität und der Versöhnung von Mensch und Natur am internationalen Kampftag der ArbeiterInnenklasse auf die Strasse tragen. Heraus zum revolutionären 1. Mai 2015!
Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Nie wieder Kapitalismus!
Class Struggle – Animal Liberation!
Tierrechtsgruppe Zürich