Antifaschistische Gegenkultur heute
Vortrag von Susann Witt-Stahl
Chefredakteurin Melodie & Rhythmus
Gegenkultur heisst Entfaltung der Ästhetik fundamentaler Opposition. Unter der totalen Herrschaft des Kapitalismus, der sich gegenwärtig wieder zum «nacktesten, frechsten, erdrückendsten und betrügerischsten» − zum Faschismus − aufschwingt, steht sie mehr denn je in der Pflicht, Widerstand zu formieren. «Die Faschisten verwenden Musik, um über die Wirklichkeit hinwegzutäuschen und aus ihr zu flüchten; für uns ist sie ein Kampfmittel […] und ein Lehrmittel der richtigen Methoden dieses Kampfes», notierte Hanns Eisler 1935. An diese Erkenntnis gilt es konsequent anzuknüpfen. Dazu gehört auch eine radikale Ideologiekritik an neoliberaler Subkulturindustrie. Deren Marketing hat Antifaschismus zum Label heruntergewirtschaftet und derart zum Konformismus konditioniert, dass statt einer schlagkräftigen «roten Marine» nur noch ranziges «Fischfilet» zu haben und «Tote Hose(n)» sind, wo einst eine revolutionäre Perspektive «From Protest to Resistance» bestand.
Eine Veranstaltung organisiert von der Tierrechtsgruppe Zürich im Rahmen der Kampagne «1000 ABOS JETZT!» von Melodie & Rhythmus, Magazin für Gegenkultur.