Anlässlich des anstehenden zweiten Jahrestags des Massakers von Odessa vom 2. Mai 2014 und dem anhaltenden Krieg in der Ukraine, haben wir im Vorfeld des 1. Mai mit verschiedenen Aktionen unsere Solidarität mit dem antifaschistischen Kampf in der Ukraine zum Ausdruck gebracht. Am Bahnhof Hardbrücke in Zürich wurde ein Transparent gehängt. An verschiedenen Orten der Stadt wurden Stickers angebracht. Ausserdem haben wir eine Wandzeitung zum Krieg gegen die Bevölkerung im Donbass gekleistert.
Kein Vergeben, kein Vergessen!
Fast zwei Jahre sind seit dem Massaker in der Hafenstadt Odessa vergangen. Damals machte ein Mob ukrainischer Rechtsradikaler Jagd auf GegnerInnen des Kiewer Regimes. Als diese im Gewerkschaftshaus Zuflucht nahmen, wurde das Gebäude von den Faschisten in Brand gesetzt. Die Menschen, die versuchten den Flammen zu entkommen, wurde von den wartenden rechten Schlägern in Empfang genommen und misshandelt oder gar zu Tode getreten. Mindestens 46 Personen wurden bei diesem Anschlag getötet, zahlreiche weitere wurden verletzt oder gelten noch immer als vermisst. Bis heute hat keine wirksame Untersuchung des Verbrechens stattgefunden und die Täter laufen weiterhin frei herum. Die neoliberale Regierung in Kiew deckt die faschistischen Schergen, mit deren Hilfe sie beim Putsch im Februar 2014 an die Macht gekommen ist.
Krieg und faschistischer Terror
Auch gegenwärtig gehört faschistische Gewalt zum Alltag in der Ukraine. Jüngst ereignete sich etwa am 2. April ein rechter Übergriff auf einen Gedenkanlass zum Odessa-Massaker. Ukrainische Nationalisten verjagten die Hinterbliebenen und Freunde der Opfer, die vor dem Gewerkschaftshaus Blumen und Kerzen niederlegten. Als später Trauernde zurückkamen, wurde ein Mann durch die Explosion einer mit einer Sprengladung präparierten Grabkerze verletzt. Immer wieder kommt es zu solchen Angriffen der Schlägertrupps des Rechtens Sektors und anderer ultrarechter Organisationen auf Veranstaltungen und Personen, die nicht in den neuen politischen Kurs passen. Ziel des rechten Terrors sind insbesondere die russischstämmige Bevölkerung, Linke und antifaschistische Kräfte.
Gleichzeitig fordert der militärische Konflikt im Osten des Landes weiterhin seine Opfer. Die Kiewer Regierung führt mit Hilfe der USA und der EU einen blutigen Krieg gegen die Bevölkerung im Donbass. Unterstützung erhält die Ukrainische Armee dabei auch von faschistischen Paramilitärs wie dem Asow-Bataillon, das sich aus ukrainischen und ausländischen Rechtsradikalen rekrutiert. Dieser Krieg hat bereits mehreren tausend Menschen das Leben gekostet und die ArbeiterInnenklasse in Hunger und Armut gestürzt.
Solidarität mit dem antifaschistischen Widerstand!
Der Krieg und die Faschisierung in der Ukraine bleiben jedoch nicht ohne Gegenwehr. In den Selbstverteidigungstruppen im Donbass kämpfen viele KommunistInnen und andere Linke. Zu nennen sind die Kommunistische Freiwilligeneinheit 404 und die am Vorbild der Interbrigaden des Spanischen Bürgerkrieges orientierte Organisation InterUnit. Diese Kämpferinnen und Kämpfer verstehen sich als AntifaschistInnen und streiten für einen gerechten Frieden. Aufgrund der Tatsache, dass die Linke hierzulande noch kaum Notiz vom antifaschistischen Widerstand in der Ukraine genommen hat, hat die Tierrechtsgruppe Zürich vor kurzem eine Broschüre zu dem Thema zusammengestellt.
Der Kampf gegen Faschismus ist ohne internationale Unterstützung nicht zu gewinnen. Tragen wir deshalb am 1. Mai – dem Kampftag der ArbeiterInnenklasse und Vortag des Jahrestags des Odessa-Massakers – die internationale Solidarität mit dem antifaschistischen Widerstand in der Ukraine auf die Strasse!
Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Nie wieder Kapitalismus!
Es lebe die internationale Solidarität!
Tierrechtsgruppe Zürich, Ende April 2016