Dieses Wochenende haben sich über 20 Personen an einer Kundgebung gegen Air France-KLM am Flughafen Zürich beteiligt. Mit Flugblättern, lautstarken Parolen und Transparenten wiesen sie kämpferisch auf die immer noch währenden Versuchstiertransporte der Fluggesellschaft hin.
Seit mehreren Jahren kommt es weltweit zu Boykott-Aufrufen und regelmässigen Protesten der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung gegen Air France-KLM. Die Fluggesellschaft, an welcher der französische Staat knapp 16 Prozent der Aktien hält, ist die letzte übriggebliebene unter den Passagierairlines, welche noch Primaten in Versuchslabore auf der ganzen Welt transportiert. Diese Monopolstellung lässt bei Air France-KLM die Kassen klingeln. Die Labore z.B. der Pharmakonzerne haben so wiederum einen unkomplizierten und günstigen Zugang zu neuen Versuchstieren. Doch die Tiere tragen die Kosten dafür. Sie werden massivem Leid ausgesetzt und im Labor erwartet sie ein qualvoller und grauenhafter Tod. Dem blutigen Zweck der Kapitalisten ist die Kreatur nur Material.
In der Schweiz werden die Proteste gegen die Versuchstiertransporte mit allen möglichen Mitteln behindert. So sind Proteste am Flughafen in Basel-Mulhouse unter fadenscheinigen Gründen komplett verboten worden. Die Kundgebungen erfreuten sich zuvor einer immer stärkeren Beteiligung – ein Dorn im Auge der Profiteure. Als vor zwei Wochen Aktivistinnen und Aktivisten die Kampagne und den Protest ohne offizielle Bewilligung weiterführen wollten, kam es zu Verhaftungen.
Grund dafür sind auch die Erfolge, die durch kontinuierliche Kampagnenarbeit in den letzten Jahren erreicht wurden. So auch im 2015: Bereits zwei Fluggesellschaften – Japan Airlines und Brussels Airlines – haben sich seit Anfang Jahr dazu entschieden, das blutige Geschäft mit dem Transport von Versuchstieren zu beenden.
Aber nicht nur die Tierbefreiungsbewegung nimmt Air France-KLM in die Mangel, auch die Belegschaft bei Air France baut Druck auf den Konzern auf. Am Montagvormittag des 5. Oktober drangen protestierende Mitarbeiter in die Zentrale des Unternehmens ein und erzwangen den Abbruch einer Sitzung von Konzernführung und Betriebsrat. In dieser hatte Air-France-Chef Frédéric Gagey den Beschäftigtenvertretern einen Plan zur erneuten Stellenstreichung vorgelegt, durch den 3000 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen. Die Belegschaft wehrte sich und schlug mehrere Top-Manager der Fluggesellschaft in die Flucht. Mit zerrissenen Hemden und schlotternden Knien suchten mehrere Konzernmanager der französischen Fluggesellschaft Schutz in den Armen von Polizeibeamten.
Im Zusammenhang mit diesem handfesten Klassenkampf drohen fünf Mittarbeitern nun gerichtliche Massnahmen. Nicht den Ursachen der Ausbeutung, sondern denen, die davon die Schnauze voll haben, soll der Prozess gemacht werden. Doch die Beschuldigten Arbeiter erfahren grossen Zuspruch. Viele Air-France-Angestellte protestierten zu Beginn letzter Woche gegen die Kriminalisierung ihrer Kollegen und die im französischen Zivilflugsektor vertretenen zwölf Gewerkschaften forderten in einer gemeinsamen Erklärung, dass die juristische Verfolgung der verhafteten Arbeiter unverzüglich einzustellen sei.
Stoppt die Transporte von Versuchstieren bei Air France-KLM!
Solidarität mit der kämpfenden Belegschaft!
Unsere Antwort auf die Angriffe von Oben: Klassenkampf und Tierbefreiung!