In den Grundrissen schreibt Marx, dass der Kapitalismus „ein System der allgemeinen Exploitation der natürlichen und menschlichen Eigenschaften“ sei. Die Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung tut allerdings zumeist so, als ob die Ausbeutung und Unterdrückung der Natur und insbesondere der Tiere nichts mit der kapitalistischen Produktionsweise und dem ihr inhärenten Klassenkampf zu tun habe. Die überwältigende Mehrheit der radikalen und revolutionären Linken hingegen zeichnet sich dadurch aus, dass sie Naturbeherrschung und den industriellen Tiermord durch riesige Fleisch-Konzerne als zu vernachlässigende Aspekte dieser Gesellschaftsordnung betrachtet.
Erst durch die Kritik dieser beiden falschen Alternativen kann eine Bewegung mit dem Ziel aufgebaut werden, für das Ende der Ausbeutung und Unterdrückung von ArbeiterInnen, der Natur und der Tiere eine Revolutionäre Realpolitik zu entwickeln. Diese Bewegung ist zweifelsohne auf den historischen Materialismus und die Kritik der politischen Ökonomie angewiesen. Sie können weder durch bürgerliche Ethik oder Sprachkritik ersetzt, noch auf einen „Marxismus für Menschen“ speziesistisch eingeengt werden.
14. Juni 2013, 19.30, Volkshaus Zürich